Meine Geschichte – Diagnose Krebs

Meine Geschichte – Diagnose Krebs

Sandra gehört zum Team vom Gesundheitsstudio Alter Bahnhof und berichtet ihre eigene Geschichte

Hattet ihr auch schon einmal solch eine Situation, wo ihr keinen klaren Gedanken fassen konntet, wo alles an euch vorbeizog und ihr am liebsten den Ton des Gegenübersitzenden abschalten wolltet? So ging es mir im August 2020, als ich die Diagnose Brustkrebs bekam. In diesem Moment schien mir alles unwichtig und ich fragte mich nur: ‚‚Kann ich das, was auf mich zukommt, schaffen? Was wird aus meiner Familie, meinem Sohn?‘‘

Ein ganz normaler Routineultraschall wirbelte mein Leben einmal komplett von links nach rechts und ließ mich etwas erleben, was ich so nur von anderen, die auch solch eine Behandlung durch machen mussten, gehört hatte. Alles ging so schnell und ruckzuck war klar, dass es nichts Gutartiges war. So viele Gedanken überrannten mich und ich wusste, dass mir die schwerste Aufgabe noch bevorstand, meiner Familie die Mitteilung zu überbringen und selber stark zu bleiben. Doch ich musste gar nicht alleine stark bleiben, denn den Halt, die Unterstützung und die Kraft bekam ich von meiner Familie und ich wusste, das packe ich. Dennoch hatte ich Zweifel die einzelnen Abschnitte dieser Prozedur zu überstehen. Somit begann das Ganze.

Die Chemotherapie war meine erste Hürde und nach der ersten Behandlung dachte ich, ich muss aufhören, denn es plagten mich starke Übelkeit und Schmerzen im ganzen Körper. Schleppend zog es mich zur 2. Chemobehandlung und gegenüber saß mir ein neues, sehr freundliches Gesicht. Diese Person wurde mein Anker während der Behandlung. Durch ihre positive und aufschauende Art fasste ich neuen Mut und schloss die Chemo erfolgreich ab. Ich hatte nicht nur den ersten Abschnitt geschafft, sondern auch eine tolle Freundin bekommen, mit welcher ich mich auch noch heute sehr gern treffe und austausche.

Das Schlimmste während der Chemotherapie, war für mich mein Haarverlust. Ich konnte mich zeitweise nicht mehr im Spiegel betrachten und wollte auch auf keinem Foto zu sehen sein. Und auch hier gab es den Halt meiner Familie, welcher mich dies überstehen lies.

Nach der Chemotherapie folgten zwei Operationen und noch die Bestrahlung, welche auch noch einmal viel Kraft erforderten. Währenddessen gab es bereits die ersten Lichtblicke, denn meine Haare wuchsen wieder ganz langsam. Ich fühlte mich besser und beschloss mein Leben wieder in die Hand zu nehmen und mich wieder in den vorherigen Lebenszustand zurück zu kämpfen. Ich begann wieder joggen zu gehen und stellte mich auf eine gesunde Lebensweise ein, vor allem zum Thema Ernährung. Ich schaffte es sogar 12 Kilo abzunehmen und konnte mich somit auch wieder im Spiegel betrachten.

Mein Ehrgeiz packte mich und ich stellte mein Leben komplett um und änderte meinen beruflichen Weg.

Hier im Alten Bahnhof kann ich mir selbst etwas gutes tun und dem entgegenwirken, was mich weiterhin medikamentös belastet. Ich fühle mich wohl und kann Stress viel besser kontrollieren um meinen Körper entlasten zu können. Ich halte mich fest an Familie und Freunde und versuche immer mit Blick nach vorn voran zu schreiten und jeden Tag zu genießen.

Ich kann nur jedem, dem solch etwas bevorsteht, Mut zu sprechen, immer mit den Worten: ICH SCHAFFE DAS! und für sein Ziel „wieder gesund werden“ zu kämpfen.

 

Informationen zu Sport bei Krebs von der Deutschen Krebshilfe: https://www.krebshilfe.de/informieren/ueber-krebs/mit-krebs-leben/#c21076 

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