Irrtum: Läufer leben länger

Dass Bewegung und Training das Leben verlängern ist seit langem unumstritten. Welche körperlichen Aktivitäten einem jedoch die meisten zusätzlichen Lebensjahre verschaffen, darüber befanden sich ganze Generationen bislang im Irrtum. Der Slogan „Läufer leben länger“ ist jedenfalls widerlegt und völlig überholt. Das hat ein internationales Forscherteam belegt, das 8.000 Dänen über 25 Jahre lang auf ihr Sportprogramm und ihren Gesundheitszustand überprüfte. Ein Ergebnis überrascht keinen: Wer sich nicht regelmäßig bewegt, stirbt früher.

 Galt früher vor allem Joggen als Sportart, mit der sich das eigene Leben verlängern lässt, kamen die Wissenschaftler hinter der “Kopenhagen City Heart“-Studie auf den zweiten Blick aber auf ein ganz anderes Ergebnis. Während die Jogger im Vergleich zu Sportverweigerern 3,2 Jahre länger lebten, kamen Radfahrer schon auf 3,7 Jahre. Fußballer lebten im Schnitt 5 Jahre länger, Badmintonspieler 6,2 Jahre. Ganz vorne landeten aber Tennisspieler, die mit 9,7 Jahren am meisten Lebenszeit aus ihrem Sport zogen.

 Einen Teil davon führen die Wissenschaftler auf den Umstand zurück, dass manche Sportarten eher von wohlhabenderen Menschen betrieben werden, die sich auch gesünder ernähren und insgesamt mehr Wert auf einen gesundheitsfördernden Lebensstil legen.

 Dass Tennis unschlagbar ist, wurde bereits durch eine frühere Studie belegt. Für die Sportarten Radfahren, Schwimmen, Aerobic, Fußball, Joggen sowie die Rückschlagsportarten Tennis, Squash und Badminton analysierten die Forscher mögliche Effekte auf die Lebenserwartung.

 Dabei habe sich gezeigt, dass das allgemeine Todesrisiko in einigen Sportarten zurück ging. Bei Tennis, Squash und Badminton lag dieser Wert um 47 Prozent, beim Schwimmen um 28 Prozent, bei Aerobic um 27 Prozent und beim Radfahren um 15 Prozent niedriger als bei Inaktiven.

Mit allgemeinem Todesrisiko ist die Wahrscheinlichkeit gemeint, nicht das statistische Durchschnittsalter zu erreichen.

 

Bezogen auf das Risiko von Todesfällen durch Herz-Kreislauf-Erkrankungen zeigte sich laut Aussage der Forscher eine Verringerung um 56 Prozent bei den Rückschlagsportarten, um 41 Prozent beim Schwimmen und um 36 Prozent beim Aerobic. Auch hier heißt‘s „Pustekuchen“ für Balltreter und Läufer; Fußball und Joggen blieben auch hier ohne eine positive Wirkung. Auch in die Pedale bringt nichts: Mit Radfahren ist dem vorzeitigen Herztod ebenfalls nicht beizukommen.

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